Mit dem „Spezial“-Preis der Otto-Brenner-Stiftung (Preis der Jury) wird der Publizist, Journalist, Schriftsteller und Wissenschaftler Tilman Spengler für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Der promovierte Sinologe Tilman Spengler hat schon früh für Rundfunk, Fernsehen und Printmedien aus und über China berichtet. Bei der Gründung der Wochenzeitschrift ‚Die Woche’ wurde er deren Feuilletonchef. Dreißig Jahre lang war er Mitherausgeber der Zeitschrift ‚Kursbuch’, in der er ökonomische, ästhetische, ökologische und andere Mängel der Zeit zur Debatte stellte. Sein öffentliches Eintreten für den chinesischen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo machte ihn zur persona non grata in der Volksrepublik. Heute ist er politischer und kulturkritischer Kommentator für diverse Medien. Außerdem hat er nach Auffassung der Jury auch „wunderbare Erzählungen und Romane“ wie ‚Lenins Hirn’ geschrieben, ein in 22 Sprachen übersetztes Werk über Diktatur und Genialität, das in seinem aktuellen Roman ‚Made in China’ eine ebenbürtige Entsprechung gefunden hat. Auch Spenglers Folge über Karl Kraus und ‚Die Fackel‘ aus seiner 101-teiligen Fernseh-Reihe ‚Klassiker der Weltliteratur’ hält die Jury für „genialisch gut“. Mit ihrem Preis zeichnet die Jury Spenglers „Sprachkraft, sein politisches Gespür, seine Urteilskraft – und auch seine Rhetorik aus“
Tilman Spengler – Made in China