Schweigekind

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20,00 

Heidenreich, Gert

208 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag

Artikelnummer: 978-3-88747-361-7

Categories: Belletristik, Roman

Beschreibung

Ein psychologisch gekonnt aufgebauter Spannungsroman über Scham und Schuld, über eine Frau und ihre Verstrickung in Schmerz und  Rache, und über einen Mann, der ein verletztes Leben durch seine Liebe zu heilen versucht.

Der Psychotherapeut Hans Sahlfeldt beschuldigt sich selbst, in geistig verwirrtem Zustand einen Mann getötet und verbrannt zu haben. Noch während der Nachforschungen begibt er sich zur Behandlung in eine psychiatrische Klinik. Die therapeutischen Gespräche dort führen zurück in die Vergangenheit. Eines Abends war eine mysteriöse Frau in Sahlfeldts Praxis aufgetaucht und hatte ihn um Hilfe gebeten: Ihre Tochter Hanna schweige seit dem achten Geburtstag. In den Wochen nach dem ersten Treffen entsteht eine vorsichtige, für ihn vielleicht letzte Liebe. Er ahnt, dass das Schweigen der Tochter mit der Lebensgeschichte der Mutter zusammenhängt, doch die gibt ihr Geheimnis nicht preis. Eines Tages ist sie verschwunden. Sie hinterlässt Sahlfeldt Briefe, die sie an ihn geschrieben, aber nie abgeschickt hatte – und aus ihnen erfährt er die wahre Geschichte des Schweigekinds, die auch in seine eigene Kindheit und hinter die Fassaden der kleinstädtischen Idylle führt.

 

Pressestimmen

mbl Oberbayerisches Volksblatt
»Psychologisch höchst kunstvoll zusammengebaut, gespickt mit Vor- und Rückblenden, Briefen, Gesprächen und Erinnerungen. Eine beeindruckende Geschichte um Liebe und Verrat. Nicht immer ganz einfach zu lesen, aber absolut lohnenswert.«
21.6.2018

Frankfurter Allgemeine Zeitung Christian Metz
»
… ein Psychokrimi, der, mit einer Liebesgeschichte verschnitten, davon lebt, dass seine Psychologen auch noch als Detektive auftreten; eifrig graben sie in den untersten Schichten von Vergangenheit und Subjekt nach den Spuren einer verschütteten Wahrheit. … Heidenreich ist ein umsichtiger und seriöser Erzähler, er eröffnet und schließt wunderbar stimmige, eingängige Erzählpassagen. … ist ein großer Strukturalist, dem nicht das kleinste Detail durchs Netz seiner Erzählung entwischt. Was dieser Autor seinen Lesern zu bieten hat, ist daher nicht mehr, aber auch nicht weniger als die berühmte Lust am Text, bei der man von einer starken Handlung und charakterstarken Figuren getrieben wie auf einer Welle durch den Roman gleitet.«
26.5.2018

Faust-Kultur-Newsletter Harry Oberländer
»
… Der Spannungsbogen dieses raffiniert erzählten Romans, lässt es zu, ihn einen Krimi zu nennen. Doch darüber hinaus ist er viel mehr. Nicht nur ein Gesellschaftsroman des gehobenen Kunst- und Kulturbetriebs, sondern einer, der auch zurückweist auf die deutschen Verhältnisse des vergangenen Jahrhunderts, in die Dunkelheit einer Diktatur, deren verborgene Wirkung auf das Verhältnis der Geschlechter noch lange nachwirkte. Die Geschichte, die die Psychotherapeuten sich und uns erzählen, handelt von einer Generation, die auf Schatten gewachsen ist, ohne zu wissen, wer sie geworfen hatte.

NDR »Gemischtes Doppel« Annemarie Stoltenberg
»
… man ist wirklich berührt, bewegt und betroffen, dass so etwas innerhalb einer Gesellschaft passieren kann. Dass die Gesellschaft so miteinander verflochten ist, dass Menschen diese Dinge verschweigen oder nicht wahrnehmen wollen. Es ist tief bewegend, das zu lesen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.«
23.4.18

Süddeutsche Zeitung
»
… zeigt, wie ein ganzes System aus der Fürsorge verpflichteten Personen wie Psychiater und Richter versagt – und die Menschen, die hinschauen könnten, hinschauen müssten, nicht erkennen, was geschieht. Und doch keimt in all dem auch die Liebe als Funken Hoffnung auf.«
11.4.2018

Bayerischer Rundfunk Gert Heidenreich im Gespräch mit Cornelia Zetzsche
»… ein fein verwobenes, elegant geschrieben, diffiziles Beziehungsgeflecht über ein gesellschaftliches Problem … hochspannend wie ein Krimi.«

Bayerischer Rundfunk Sabine Zaplin
»
Heidenreich erzählt äußerst dicht, so, dass die Erzählung dem Leser unmittelbar unter die Haut geht. … Er gestaltet die Umgebung der Geschichte erzählerisch, wie mit der Farbpalette des Malers; die tieferen Dimensionen entwickelt er im Dialog seiner Figuren. »Schweigekind« erinnert in seiner Konstruktion entfernt an Thomas Manns »Zauberberg«, in einer knapperen, gegenwärtigeren Form freilich. Ein faszinierender, außergewöhnlicher Roman.«
4.4.2018

Junge Welt Werner Jungk
»
Ein packender Roman. Es gelingt Heidenreich, seine Leser in einen ungeheuer filigranen Text hineinzuziehen, der bis zur letzten Seite spannend bleibt.«
4.4.2018
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NDR Kultur Annemarie Stoltenberg
»
Dass Gert Heidenreich ganz exzellent die Dramaturgie einer Geschichte aufbauen kann, zeigt sich auch in seinem neuen Roman. Ob man möchte oder nicht, wer einmal angefangen hat, dieses Buch zu lesen, wird es zu Ende bringen. Die Geschichte entwickelt mehr und mehr eine verstörende Faszination. … Gert Heidenreich findet die richtigen Worte, um dieses Verbrechen an einem Kind zu beschreiben und die Sinne zu schärfen.«
20.3.2018

ekz Bibliotheksservice Manfred Bosch
»
Heidenreichs Romane waren schon immer psychologisch gut fundiert, doch mit diesem Buch über eine in Schmerz und Rachegedanken verstrickte Frau und einen Therapeuten, der über der Konsultation mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird, gelingt ihm ein spannungsvoll aufgebautes Kabinettstück um eine doppelte Aufarbeitungsgeschichte, die zugleich Möglichkeiten und Grenzen der Psychotherapie auslotet. Eine einfühlsame, subtile Prosa von mitunter kammermusikalisch anmutender Intensität.«