»Sofort einsetzendes geselliges Beisammensein« Rechenschaft über zwei Reisen

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14,80 

Johnson, Uwe

128 Seiten, gebunden mit Faksimiles und Fotos

Artikelnummer: 978-3-88747-198-9

Beschreibung

Vier Briefe, die Uwe Johnson anlässlich zweier Reisen nach Leipzig Mitte der 70er Jahre schreibt: durchtränkt mit tückischer Ironie und Leutseligkeit, Sarkasmus und schnöder Nachsicht.

Ende 1972, mehr als 13 Jahre nach seinem »Umzug« von Leipzig nach West-Berlin, und elf Jahre nach dem Bau der Mauer, darf der inzwischen weltweit anerkannte Autor Uwe Johnson zum ersten Mal wieder nach Leipzig reisen: zu seinem Freund, dem Musikwissenschaftler Eberhard Klemm, einem Mitglied des legendären Freundeskreises während Johnsons Leipziger Studentenzeit Mitte bis Ende der fünfziger Jahre.
Diese Reise ist mehr als ein privates Wiedersehen: es ist eine Zeitreise, eine Wiederbesichtigung des »Stadtkreises Leipzig«, eine Wiedererkennung der DDR (und aller Gründe, sie verlassen zu haben), eine Konfrontation mit früheren und aktuell erlebten sozialen und kulturellen Gegebenheiten.
Diese Reise (und eine zweite, etwa ein Jahr später und ebenfalls nach Leipzig) gestaltet sich so bemerkenswert, dass Uwe Johnson zwei weiteren Freunden aus seiner Leipziger Zeit, Klaus und Sabine Baumgärtner (die wie er in den Westen geflohen waren), an deren Stuttgarter Adresse lange Briefe schickt – 15 bzw. 24 dichtbeschriebene Schreibmaschinenseiten nebst jeweils fünf Seiten »Berichtigungen und Nachträge«, die zu dem Aufregendsten und Kuriosesten gehören, was der geniale Briefeschreiber Uwe Johnson je zu Papier gebracht hat.

Der Herausgeber Klaus Baumgärtner (1931-2003), Literaturwissenschaftler und Linguist, studierte wie Uwe Johnson in den fünfziger Jahren u.a. bei Hans Mayer in Leipzig und gehörte mit seiner Frau Sabine zum engeren Freundeskreis von Uwe und Elisabeth Johnson; nach seiner Flucht war er zunächst Assistent bei Walter Höllerer in Berlin, dann Professor für Linguistik in Stuttgart.

 

Pressestimmen

Frankfurter Allgemeine Zeitung Heinz Ludwig Arnold
»So bewahren sie, die Grenze zum Manierierten zuweilen freilich (bewußt) deutlich übertretend, auf scharf sezierende Weise die Verhältnisse in der DDR zu Anfang der siebziger Jahre in einer das grausig Spießige ihrer Gesellschaft komisch spiegelnden Nacherzählung.«
23.5.2005
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Süddeutsche Zeitung Lothar Müller
»Wer sich in das Dickicht aus Anspielungen, Selbstkorrekturen und nachgetragenen Erläuterungen begibt, wird mit einer halb übermütigen, halb verzweifelten Momentaufnahme zur ästhetisch-politischen Opposition in der DDR Anfang der Siebziger Jahre belohnt. Und mit herrlichen Fotografien einer Faust-Film-Parodie.«
21.3.2005
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