Das Kind das ich war

0 out of 5

14,80 

Wawerzinek, Peter

Neuauflage, 136 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Ingeborg Bachmann-Preisträger

Artikelnummer: 978-3-88747-251-1

 

Beschreibung

In dieser konzentrierten autobiographischen Erzählung setzt sich Peter Wawerzinek mit den Landschaften, Orten und Personen seiner Kindheit auseinander, einer Kindheit, die einmal durch Heimaufenthalte und Adoption, zum anderen aber auch durch die hartnäckig-dörfliche Atmosphäre Mecklenburgs und seiner wortkargen Bewohner geprägt war …

Peter Wawerzinek erzählt von seiner Kindheit, einer Kindheit, die einmal durch Heimaufenthalte und Adoption, zum anderen aber auch durch die hartnäckig-dörfliche Atmosphäre Mecklenburgs und seiner wortkargen Bewohner geprägt war. Eine Kindheit in den fünfziger und sechziger Jahren auf dem Lande, merkwürdig wenig beeinflusst von den politischen Umständen, so als ob der Eigensinn der Mecklenburger, ihre berühmte schlitzohrige Verstocktheit alle Zumutungen von Partei und Politik abprallen ließ. Peter Wawerzinek erinnert in seiner assoziationsreichen, überraschenden Sprache, in einem pointiert komponierten Bündel von Beobachtungen, Skizzen und Porträts an eine Landschaft und an eine Zeit, die dörflich verschlafen erscheint, aber viele Abenteuer und menschliche Sonderbarkeiten bereithielt für einen, der genau beobachten kann.

 

Pressestimmen

Stuttgarter Nachrichten Matthias C. Müller
»Interessanterweise wurde gleichzeitig mit ›Rabenliebe‹ Wawerzineks erstmals 1994 veröffentlichter Roman ›Das Kind das ich war‹ in unveränderter Form neu aufgelegt. Dieser Roman ist thematisch und inhaltlich mit dem ersten Teil der ›Rabenliebe‹ eng verwandt und ruft doch eine ganz andere Wirkung hervor. ›Das Kind das ich war‹ ist ein kleines Meisterwerk. Der Tonfall ist heiter, humorvoll, das Vokabular bunt, poetisch. Mecklenburger Mundart schlängelt sich in die hochdeutschen Sätze hinein; farbige Wörter wie ›gnatzig‹, ›gitschig‹ oder ›Dorfbums‹ tauchen auf, auch DDR-typische Phänomene und Ausdrücke wie Thälmann-Subbotnik, Worcestersoße und Rachenvorhofsauger (für Nuckel). Trotz des geringen Umfangs eröffnet sich dem Leser in den Schilderungen des Ich-Erzählers ein Panorama des Lebens am Küstenstrich der DDR, bietet sich ein Überblick über unterschiedlichste Figuren im Ostseebad Rerik und in umliegenden Bädern, erhält man Einblick in Gefühls- und Gedankenwelten Mecklenburger Bauern und ihren insgeheimen murrenden Widerstand gegen aufgezwungene sozialistische Neuerungen.«

Hofer Anzeiger Ralf Sziegoleit
»Viel mecklenburgisches Lokalkolorit fließt in die mit eigenwilliger, erfindungsreicher Sprache erzählte Kindheitsgeschichte des unglücklichen ›Heimers‹ ein. Und viel auch vom Leben im Sozialismus, wo die Kinder ›in kleinsten Schlücken aus dem flachen Agitpropbrunnen tranken‹. Zwar weilte der kleine Peter unter Menschen, ›die zu allem Ick bün tofreden sagten‹. Doch wirklich zufrieden waren sie nicht. Waren sie doch auch Menschen, ›die sahen, dass es nicht recht vorwärts ging mit den Kampfgenossen, die in der Gazette von Erfolgen lasen und Tje son Ding ugg sagten, wenn es um die Ecke laut Statistik 1970 mehr brütende Graugänse als 1960 gab. Und Schietkram dazwischenriefen, wenn das Tagblatt von großen Fortschritten im Kampf der Systeme schrieb.‹«