Nicht vorrätig

Großmütter

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Melara Mvogdobo

Erstausgabe
128 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

»Die Erzähltonalität ist lakonisch, oft ironisch, oft schwarzhumorig-makaber. Melara Mvogdobo verbindet krassen Inhalt mit lockerer Form so konsequent, dass es literarisch tadellos funktioniert. Die Irritation, die das auslösen mag, ist gewollt und legitim.«, Luzerner Zeitung über den Roman »Von den fünf Schwestern, die auszogen, ihren Vater zu ermorden«

Artikelnummer: 978-3-88747-416-4

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Categories: Belletristik, Roman

Nicht vorrätig

Beschreibung

Ein souverän erzählter, verblüffender Roman über zwei Frauen aus verschiedenen Kontinenten, die sich beide auf abenteuerliche Weise aus ihrem vermeintlich unabänder­lichen Schicksal lösen.
Dieser Roman handelt von zwei Großmüttern, die eine aus einer armen Schweizer Bauernfamilie, die andere aus einer relativ wohlhabenden Familie in Kamerun.
In einer unglaublich knappen, wie gemeißelten Sprache geht es um deren Kindheit, Hoffnungen und Enttäuschungen. Sie heiraten, werden gedemütigt und entwürdigt. Aber durch diese Erfahrungen staut sich eine gewaltige Wut auf, die schließlich, auch mit Hilfe der jeweiligen Enkeltöchter, zu ihrer Befreiung führt.

Leseprobe:
Ich war ein fröhliches Mädchen. Trotz allem.
Wenn ich an meine Kindheit denke, sehe ich mich oft, wie ich mit schwingenden Zöpfen über Weiden hüpfe hinter unseren Kühen her.
Oder auf dem weiten Weg zur Schule mit der kleinen Hand meiner Schwester in der meinen.
Daneben unsere Brüder und die anderen Kinder der umliegenden Höfe, mit nichts als Schabernack im Sinn.
Damals hatten die Familien viele Kinder.
Wir waren nur zu sechst.
Zwei Mädchen und vier Buben.

Was sagst du da, ma fille?
Ärztin willst du werden?
Ha, wer hat denn sowas schon gehört?
Ein Mädchen aus unserer Familie will ein Arzt sein!
Wir haben, soviel ich weiß, noch nicht einmal einen männlichen Arzt in der Familie.
Was sind das bloß für absurde Hirngespinste?
Du wirst besser schnell erwachsen, Tochter, und vergisst diese dummen Träume!
Er streicht mir übers Haar.
Es fühlt sich zum ersten Mal unangenehm an.