Inneres Land

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22,80 

Barbal, Maria

400 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Aus dem Katalanischen von Heike Nottebaum

Von Maria Barbal ist ebenso lieferbar »Càmfora«

Artikelnummer: 978-3-88747-233-7

Categories: Belletristik, Roman

Beschreibung

Eine berührende Mutter-Tochter-Geschichte und eine kluge Reflektion über das Verfallsdatum von Schuld  nach dem Bürgerkrieg und während Francos Spanien.

Wie in ihrem ersten Roman, aber diesmal aus der Sicht einer jüngeren, selbstbewussten Generation, hat sich Maria Barbal erneut dem großen Thema auseinander brechender Traditionen, dem Verlust familiärer Nähe und Liebe zugewandt. Rita – sie könnte die Enkelin von Conxa, der Hauptfigur in »Wie ein Stein im Geröll«, sein – muss von jüngster Kindheit an mit der Verschlossenheit, dem abweisenden Schweigen und der Unfähigkeit ihrer Mutter leben, Freude oder gar Liebe zu empfinden. In immer neuen Anläufen, in Gesprächen, Fragen und Erinnerungen versucht die Tochter dem Geheimnis dieses beklemmenden Verhaltens auf die Spur zu kommen und entdeckt dabei das »innere Land« ihrer Mutter, das geprägt ist von Verlassenheit, Einsamkeit und Trauer um den Vater, der im Bürgerkrieg abgeholt wurde und nie wiederkam, von Verzweiflung über die Familie, die durch den Krieg ihre Heimat und ihre selbstverständliche Sicherheit verlor.
In einer sensiblen, variantenreichen Sprache lässt Maria Barbal eine intensive Suche nach verborgenem Schmerz und verborgener Liebe sichtbar werden, eine Suche, die schließlich eine Brücke möglich macht nicht nur zwischen Mutter und Tochter, sondern auch zwischen zwei Generationen mit extrem unterschiedlichen Lebens- und Grenzerfahrungen.

 

Pressestimmen

DIE ZEIT Bernadette Conrad
»Die Schönheit von Maria Barbals Sprache liegt in ihrer Sorgfalt; egal, ob die Keramiktöpfe auf der Terrasse beschrieben sind, die wie poliert glänzenden Hände der Großmutter – oder der maßlose Anspruch der Mutter, allen Schmerz der Welt für sich zu reklamieren ›Inneres Land‹, das sind 400 Seiten Kindheit, Jugend, Erwachsenwerden, der Mutter ins Gesicht erzählt; bildhaft, präzise, detailstark. 400 Seiten ›Du-Anrede, die der Wucht der verächtlichen Mutter-Rede keine Widerrede entgegenhält, sondern einen Spiegel.«

Süddeutsche Zeitung Franziska Augstein
»Maria Barbal hat einen Kunstgriff angewandt, der glanzvoll aufgeht: Ihre Ich-Person, Rita, beginnt ihre zumeist im Präsens gehaltene Rede an ihre Mutter in einer Zeit, als sie ein kleines Kind ist. Von ihrem Unverständnis und ihrem hilflosen Staunen über die Welt der Erwachsenen zeugt ihr Bericht. Rita schreibt auf wie ihr als Schulkind zumute war. Weil Maria Barbal genau kennt, was sie beschreibt, ist ihr etwas ganz Ungewöhnliches gelungen: Ein Entwicklungsroman, der Ritas Reifung nicht bloß psychologisch und politisch, sondern auch in der Sprache zeigt. ›Inneres Land‹ erzählt auch, was die Historiker ›Geschichte von unten‹ nennen. Je mehr Maria Barbal von Francos Spanien erzählt, desto mehr will man erfahren.