Keiner verliert allein. Ein GOSTER Krimi

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16,00 

Zahner, Gerd

140 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

Nach »GOSTER« der zweite GOSTER-Krimi:
Hintergründig, mit schnellen, prägnanten Szenenwechseln, schrägen Beobachtungen und einem sprachmächtigen, wortwitzigen Kommissar.

»Gerd Zahner kann schreiben und nicht nur irgendwie Spannung erzeugen.«
Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Artikelnummer: 978 3 88747 371 6

Categories: Belletristik, Krimi, Roman

Beschreibung

Eine ganze Stadt scheint sich aufzulösen: Drogen aus alten Wehrmachtszeiten zirkulieren unter dem Namen »Führer-« oder »Panzerschokolade«, Crystal Meth-Depots explodieren, Hausflure brennen, um letzte Mieter zur Flucht zu bewegen, über Facebook werden riesige Partys am Wannsee organisiert, auf denen reiche Menschen ihren Abschied aus dem Leben zelebrieren, um dann doch weiterzuleben.
Für Goster, den Philosophen unter den Kommissaren, ist erstmal kein roter Faden, geschweige denn ein Sinn hinter all diesen verstörenden Ereignissen zu erkennen. Erst als nach einem relativ simplen Mord in der Berliner Hasenheide, begangen an einer scheinbar harmlosen Mutter von drei Kindern, sich Querverbindungen sowohl zu skrupellosen Immobilien- wie Pervitinhändlern ergeben und inszenierte, auf falsche Fährten lockende Bluttaten in eine merkwürdige Happening-Szene verweisen, kommt Goster der Sache auf die Spur.

Leseprobe:
Auf der Parkbank, mit dem Gesicht zur Herbstsonne, hatte Goster erst kurz Platz genommen, als am Rand des Parks etwa zehn Personen einen brennenden Mülleimer umringten, der blaue Rauchschwaden ausstieß. Die Gruppe nahm leichten Abstand, offensichtlich weil der Rauch in den Augen brannte, aber statt dass die vom Rauch Eingeschlossenen sich weiter verzogen, den Abstand vergrößerten, begannen sie wie ein betrunkener Chor gemeinsam zu lachen. Endlich rief jemand: »Geht doch zurück!«

Auch Goster erhob sich, die ersten Schritte Richtung Feuer waren vorsichtig langsam, in das Geheul der Feuerwehr hinein, die Wagen bremsten scharf und maskierte Männer mit zwei Feuerlöschern vertrieben die Lachenden. Gegenüber war der berühmte Grieche der Hasenheide, und zwischen den Stühlen unter der Markise der Gaststätte fanden sich die Vertriebenen zwangsweise ein. Fünfzig Meter vor ihnen erstickte der Mülleimer in einem Löschsack aus Schaum. Die Feuerwehr zog ein Paket hervor, das nur halb Feuer gefangen hatte, weil es unter dem Mülleimer lag. Das Paket war mit Zeitungspapier eingeschlagen, und was nicht verkohlt war, rieselte als weißblaues Pulver heraus. Ein Amphetamingemisch, von einem Drogendesigner mit Glutamat versetzt, gab dem Rauch die Farbe.
Die Luft rasselte. Goster hustete leicht auf, die Lungen, trotz des Abstands, sogen einen Rest dieser Luft aus dem Park tiefer in sich ein und er fühlte die Gewichte des Tages schwinden. Alles fiel ab. Als ein Feuerwehrmann fragte, »Geht’s?«, konnte er nur antworten, »Gestern ging’s auch nicht besser.« 

 

Pressestimmen

Junge Welt Gerd Bedszent
Zahner verwebt mehrere gesellschaftliche Verfallserscheinungen unserer schönen neuen Gegenwart: Drogenkriminalität, Immobilienmafia, das unkontrollierbare Darknet, den neuen Kult um Hitler und sein sogenanntes Drittes Reich. Das Erfolgsgeheimnis des Autors besteht offensichtlich darin, dass es ihm gelingt, all diese Unsäglichkeiten ohne jede Beschönigung zu schildern, aber auch ohne jede Spur eines rechtslastigen Law-and-Order-Gezeters. Im Gegenteil. Zahner lässt seinen Helden irgendwann resigniert äußern: »Die Nazis kriegt man niemals raus. Sie stecken in so vielen drin, dass wir es nicht mal ahnen.
3.7.2020
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Frankfurter Allgemeine Zeitung Kai Spanke
Kommissar Goster gehört zu den eigenwilligsten Gewächsen, die das Krimiuniversum zu bieten hat … aus den Dialogen resultiert eine präapokalyptische Stimmung, die sich über die ganze Handlung legt … es geht um Grundbesitz und Substanzen, die den Geist des Konsumenten in eine Zentrifuge verwandeln.
7.10.2019

CulturMag CrimeMag Bloody chops Thomas Wörtche
Weise und gleichzeitig tricky. Die Welt (und insbesondere Berlin) ist eine recht inkonsistente Gegend. Diesen Umstand vergnüglich zu inszenieren, ist die Spezialität von Gerd Zahner, wie sein zweiter Roman um den, milde gesagt, exzentrischen Kommissar Goster zeigt … Zahner arbeitet mit schnellen Schnitten, mit Vignetten und Miniaturen, mit eigenwillig, originellen Dialogen und durchweg leicht bizarrem Personal. 142 Seiten hochkonzentrierte Prosa, die diesen Namen auch verdient, sperrig gegen kuschelig-gefühlige Identifikationslektüre, aber mit intellektuellem Identifikationspotential. Das ist klug und weise, sehr humanistisch und gleichzeitig sehr, sehr tricky.
2.9.2019
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